Unter dieser Überschrift lässt sich die UWV-Zülpich regelmäßig auch in überspitzter Form über das politische Geschehen aus.
Den Bürger ernst nehmen! Auch nach der Wahl!
Ein ewiges Ärgernis ist immer wieder die Schulbussituation – nicht nur in Zülpich.
Dazu muss man dann in der hiesigen Presse die Überschrift lesen: „Wir nehmen die Sorgen natürlich ernst“
Aus der warmen und trockenen Amtsstube mag das so aussehen, aber wer einmal selber mitgefahren ist, wird diese Verwaltungsmeinung nicht so einfach teilen können.
Da werden nämlich in dem erwähnten Artikel Prozentzahlen genannt, die den Eindruck erwecken, alles sei doch in Ordnung. Zu den im Artikel angegebenen bürokratischen Regeln sollte man doch besser einmal hilfsweise die Empfehlungen des ADAC zur Hand nehmen.
Es drängt sich förmlich der Eindruck auf, dass bei Schlachtviehtransporten das Tierwohl stärker geregelt ist, als das Kindswohl im Schulbusverkehr. Hier wird offensichtlich die formschlüssige Ladungssicherung als geeignete Maßnahme zum optimalen Schülertransport angesehen.
Nicht nur die momentane kalte und nasse Jahreszeit mit niedrigen Temperaturen und Regenwetter sondern auch allerlei Baumaßnahmen behindern den Schulbusverkehr. Und überhaupt nicht berücksichtigt werden die Corona-Maßnahmen. In den Schulen soll auf Abstand und das Tragen von Masken geachtet werden und im überfüllten Schulbus ist dann anschließend alles wieder egal?
Dazu passt dann auch noch die völlig überflüssige Bemerkung: „Nicht wer am lautesten schreit, dem wird Recht gegeben … „
Nein die Sorgen der Betroffenen werden ganz offensichtlich nicht ernst genommen.
Wie der Redakteur dabei dann zu dieser weichgewaschenen Einschätzung kommen kann, ist mir rätselhaft.
Corona und Demokratie
Schon in unserer Haushaltsrede beanstandeten wir, den politischen Umgang mit den demokratischen Gepflogenheiten in diesen Krisenzeiten. Was in den ersten Wochen seit dem Corona-Ausbruch aufgrund der schnell zu fassenden Beschlüsse noch hinnehmbar war, droht jetzt doch einzureißen und zieht sich durch fast alle Instanzen durch.
Wir sehen nämlich fast überall eine Überlagerung des parlamentarischen Verfahrens, hier in Zülpich z.B. den zunehmenden Machtverlust des Rates und seiner Institutionen durch das Regieren mit Dringlichkeitsentscheidungen oder in Köln mit der Umgehung des Rates und Verlagerung der Entscheidungen in den Hauptausschuss.
Ich möchte dieses einmal überspitzt formulieren:
Über die undemokratischen Vorgänge in Ungarn und Polen ereifert man sich, ist aber hier zunehmend auf genau derselben Schiene unterwegs.
Und ernsthaft: Ohne den Verschwörungstheoretikern das Wort zu reden, könnte so aus der Gesundheits- eine Demokratiekrise werden.
Klopapier und Hamstern
Wer hat sich nicht schon über den gefühlten Mangel an Toilettenpapier gewundert und dann gestaunt, welche Mengen man in den Einkaufswagen mancher Mitmenschen sehen kann.
Mit vielen Witzchen, die im Internet kursieren, wird das oft sehr humorvoll kommentiert. Auf der anderen Seite war offensichtlich oft der ernsthafte Einsatz von Sicherheitskräften beim Kampf um das Papier notwendig.
Bild: Privat
Vielleicht trägt ja zur Vernunft bei, dass man einmal kalkuliert, wieviel man im eigenen Haushalt von dem wirklich nicht überlebenswichtigen Toilettenpapier tatsächlich benötigt. Im Internet gibt dazu – ja wirklich 😉 – Klopapierrechner! Geben Sie einfach die Daten der abgebildeten Packung ein (mit immerhin 10 Rollen á 200 Blatt = 2.000 Blatt), dann erfährt man schnell seinen tatsächlichen Bedarf, bzw. wie lange man mit einer Packung auskommen kann.
Aber auch der gute alte „Dreisatz“ aus der fünften Klasse kann einem dabei weiterhelfen.
Besonders Interessierte dürfen sich aber auch mit Begriffen wie eiserne Reserve, Mindestbestand, Meldebestand u.Ä. auseinandersetzen.
So weit so gut. Aber wenn man, wie manche Mitbürger, für andere mit einkaufen will, wird es problematisch und es gibt oft unangenehme Situationen. Da wird dann recht schnell der Ruf nach dem Staat oder wenigstens dem Bürgermeister laut.
Im Gespräch der UWV mit Bürgermeister Hürtgen war dann recht schnell klar, dass eine wasserdichte Lösung seitens der Verwaltung einen viel zu großen Aufwand benötige. Soll es etwa fälschungssichere Zuteilungskarten für Klopapier geben? Mit eidesstattlicher Versicherung, dass die zusätzliche Menge auch an die/den Berechtigte(n) ausgehändigt wird? 😉
Eine Hilfe könnte in diesem Zusammenhang etwa eine „Mitbringer-Einkaufsliste“ (zu googlen) sein, wie sie auch von ganz großen Discountern angeboten wird. Vielleicht hilft ja auch ein Personalausweis der zu Versorgenden weiter.
In diesem Sinne: „Bleiben Sie gesund!“
Und trotz der verschobenen EM und abgesagter Fußballspiele
wir bleiben am Ball
Ihre UWV-Zülpich
Dipl.-Kfm. Gerd Müller
0163
13 70 863